Darüber hinaus befasste sich die DRF Luftrettung mit der Frage, in welcher Form sie zur bestmöglichen Bewältigung der Coronakrise und zur Stabilisierung des Gesundheitssystems in Deutschland beitragen könne. Als Ergebnis dieser Überlegungen und einer schnellen Umsetzung stellte die Organisation bereits Ende März 2020 einen zusätzlichen Hubschrauber in Dienst. „Christoph 111“ steht seither am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden schwerpunktmäßig für Intensivtransporte bereit und entlastet das öffentlich-rechtliche Versorgungssystem.
Wenige Tage später konnten dann die ersten beiden der insgesamt elf „EpiShuttles“ angeliefert und eingesetzt werden, spezielle Isoliertragen, die die Hubschrauberbesatzungen beim Transport infektiöser Personen optimal schützen. Seit Mitte Juli 2020 sind alle „EpiShuttles“ bundesweit verteilt und an elf Stationen im Einsatz. „Mit den bisher geleisteten Einsätzen, konnten wir zeigen, dass das ‚EpiShuttle‘ sicher und zuverlässig funktioniert und unsere Einweisungstrainings und die entwickelten Sicherheitskonzepte wirksam sind“, zieht Dr. Jörg Braun ein erstes Zwischenfazit. Für eine optimale Handhabung und Sicherheit wurde zudem durch den EASA Part 21-Entwicklungsbetrieb der DRF Luftrettung eine spezielle Bodenplatte entwickelt, die für eine optimale Befestigung sorgt. „Jedes Menschenleben ist einzigartig und unersetzlich – wenn wir mit unserer Anschaffung daher auch nur in einem Fall dazu beitragen konnten, dass ein Leben gerettet oder die Genesung verbessert werden konnte, hat sich die Investition gelohnt.“
Im Sinne der europäischen Solidarität konnte die Luftrettungsorganisation im Frühjahr 2020 auch bei Verlegungen von französischen Intensivpatient*innen nach Deutschland oder zurück in die Heimat unterstützen. Sie hat gezeigt, dass Zusammenhalt und Solidarität nicht an den Landesgrenzen halt macht.
Nach wie vor ist nicht absehbar, vor welche Herausforderungen das Coronavirus Deutschland, das Gesundheitssystem und damit auch die DRF Luftrettung in Zukunft noch stellen wird. Eines allerdings ist klar: Die Luftretterinnen und Luftretter werden alles unternehmen, um dafür bestmöglich gerüstet und weiterhin uneingeschränkt für Menschen in medizinischen Notlagen da zu sein.