Der Einsatz eines Hubschraubers mit Winde ist sinnvoll, wenn eine Rettung vom Boden aus gar nicht oder nur mit großer Zeitverzögerung und hohem Risiko möglich ist. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn der bodengebundene Rettungsdienst aufgrund der geographischen Gegebenheiten mit einem Fahrzeug oder zu Fuß nicht schnell genug zu einem Patienten gelangen kann. Auch kommt die Rettungswinde zum Einsatz, wenn keine geeignete Landemöglichkeit in der Nähe des Einsatzortes zur Verfügung steht und der Notarzt damit am schnellsten zum Patienten gebracht werden kann. In vielen Fällen stellt der Einsatz der Winde die schonendste Rettung für den Verunfallten dar. Das Gelände ist oft steil, unzugänglich oder sumpfig oder aufgrund von hohem Schnee schwer zu erreichen.
Die Voraussetzung für den Einsatz der Rettungswinde ist ein hindernisfreier Korridor nach oben von mindestens 3 x 3 Metern. Einsatzbeispiele im Siedlungsbereich sind Unfälle auf Dächern von hohen Gebäuden, Schornsteinen und Türmen, Sendemasten und Kränen.
An Bord der Hubschrauber mit Winde befindet sich eine Spezialausrüstung (Gurte, Bergesack, Rettungssitz, Rettungsschlinge). Zur Besatzung bei einer Windenrettung gehört in der Regel ein/e Pilot*in, ein/e Windenoperator/Notfallsanitäter*in, ein/e Notärzt*in sowie ein/e Berg- oder Höhenretter*in (bzw. sogenannter Rettungsspezialist*in Helikopter), der oder die zusätzlich mit an Bord genommen wird.
Die DRF Luftrettung ist Mitglied im Fachbeirat Gebirgsluftrettung Bayern, der Standardisierungsgruppe Gebirgsluftrettung und in der Simulationsanlage Gebirgsluftrettung (ZSA) in Bad Tölz. Zusätzlich ist die ARA Flugrettung Mitglied der IKAR (Internationale Kommission für Alpines Rettungswesen), deren Ziel die Weiterentwicklung der alpinen Rettung und Sicherheit ist.